27 Sep Dazwischen Meditation
Heute möchte ich eine sehr wertvolle, Dich in der Ganzheit stärkende Meditation vorstellen. Bleibe in Deiner inneren Haltung offen und ohne Bewertung. Bist Du noch nicht so geübt im Praktizieren von Meditationen, dann sieh´ es als ein neues Lernfeld an. Alles beginnt mit dem ersten Mal.
Also – los gehts.
Mache es Dir bequem und richte Deine Wirbelsäule möglichst auf. Du kannst dabei liegen, sitzen oder auch stehen, und Dich auch anlehnen.
(Wichtig ist nur, dass die Wirbelsäule gerade bleibt.)
Bleibe in dieser Position, bequem und ohne Anstrengung. Ohne den Kopf zu bewegen, schaue den Raum um Dich an. – Du kannst verschiedene Dinge im Raum sehen, und die Begrenzungen des sichtbaren Raums. – Du kannst den Raum nicht sehen, aber Du weißt, dass es ihn gibt. Der Raum ist zwischen den Dingen. – Erweitere die Peripherie Deines Sichtfeldes und schaue weiter den Raum an. Die Dinge sind nicht der Raum, der Raum ist zwischen den Dingen, er ist sehr viel mehr.
Stille
Jetzt kannst Du auch einfach die Augen schließen. – Nehme die Stille wahr. – Du kannst verschiedene Geräusche hören, die die Stille durchdringen, und Teil von ihr sind. – Du kannst die die Stille hören, aber Du weißt, dass es sie gibt. – Die Stille ist zwischen den Geräuschen, die Stille ist sehr viel mehr. Du kannst die Zeit wahrnehmen, wie sie verrinnt. – Momente sind nicht die Zeit, Momente und Erfahrungen liegen in der Zeit. – Die Zeit ist zwischen den Erfahrungen, die Zeit ist soviel mehr.
Körper
Richte Deine Aufmerksamkeit auf den Körper. Wenn es noch irgendwo ein Unbehagen gibt, kannst Du Deine Position verändern. – Gehe langsam mit Deiner Aufmerksamkeit durch den Körper, von den Zehenspitzen zu Deiner Kopfoberseite, und beobachte dabei aufmerksam Deine Wahrnehmungen, ohne sie zu bewerten. – Und dann kehre mit der Aufmerksamkeit langsam wieder durch den Körper zu den Zehenspitzen zurück. – Werde Dir vollständig Deines Körpers gewahr und spüre seine ruhige vitale Kraft. – Du bist das Gewahrsein, nicht nur Dein Körper. Dein Gewahrsein ist jenseits Deines Körpers, Du bist soviel mehr.
Atem
Beobachte nun ohne Dich anzustrengen oder zu bewerten Deinen Atem. – Nehme wahr, wie mit jedem Atemzug etwas Luft in Deinen Körper fließt, einen kleinen Moment verharrt, und ihn dann wieder verlässt. – Du kannst wahrnehmen, wie der Brustkorb und der Bauch sich im Atemrhythmus ausdehnen und wieder entspannen. – Es gibt diesen Moment zwischen Einfließen und Ausatmen, in dem der Atem eine Pause macht, mehr oder weniger kurz. – Vielleicht kannst Du diese Pause auch auf der anderen Seite spüren, zwischen Ausatmen und Einatmen. – Es kann sein, dass dieser Zwischenraum sehr klein ist, oder etwas länger, das hängt von Deinem eigenen Atemrhythmus ab, den Du beobachten kannst, aber es gibt diesen Raum zwischen den Atemzügen. – Du bist auch in diesem Zwischenraum, nicht nur in den Atemzügen, Du bist sehr viel mehr.
Gedanken
Warte auf einen Gedanken, der kommt. Beobachte, wie lange es dauert, bis ein Gedanke erscheint. – Nehme den Gedanken wahr – und dann warte auf den nächsten Gedanken – … und den nächsten – … und den danach. – Nehme den Raum zwischen einem Gedanken und dem nächsten wahr. – Dein wahres Ich (Deine Seele, Essenz, Dein Innerstes, Dein Persönlichkeitskern oder Dein Selbst, wie Du es auch immer jetzt nennen willst), ist dort, zwischen einem Gedanken und dem nächsten – Deine Gedanken bilden nicht Dein wahres Ich, Du bist soviel mehr.
Ziele
Denke an Deine persönlichen Ziele, – die Du erreichen willst. – Die Ziele bilden nicht das Leben, das Leben ist jenseits der Ziele. – Deine Werte sind jenseits der Ziele. – Die Werte sind soviel mehr – Dein Leben ist soviel mehr. – Du bist soviel mehr.
Beziehungen
Denke an andere für Dich wichtige Menschen. – Es gibt so viele Menschen in unserem Leben, einige lieben wir, – andere schätzen wir – und andere sind für uns problematisch. – Nimm diese Personen wahr. Die Beziehungen sind zwischen Dir und den Personen, die Beziehungen sind sehr viel mehr. – Und Du bist mehr als Deine Beziehungen, Du bist soviel mehr.
Erfahrungen
Erinnere Dich an Erfahrungen, die Du gemacht hast. – Angenehme und Unangenehme. – Unsere Erfahrungen beeinflussen uns. – Unsere Persönlichkeit entwickelt sich mit und jenseits der Erfahrungen. – Die Erfahrungen bilden nicht Deine Persönlichkeit, Deine Persönlichkeit ist viel reichhaltiger. – Du bist kein Produkt Deiner Erfahrungen, Du bist zwischen Deinen Erfahrungen, Du bist soviel mehr. Nimm wahr, welche Gefühle diese Erfahrungen begleiten. – Oft haben wir mehr als ein Gefühl zur gleichen Zeit. – Du bestehst nicht aus Deinen Gefühlen, Dein wahres Selbst ist jenseits der Gefühle, Du bist soviel mehr.
Dein Raum
Lebe Deinen Raum – die Zeit – die Stille – Deinen Körper – den Atem – Deine Gedanken – Deine Ziele – Deine Werte – die Beziehungen – die Erfahrungen – und Deine Gefühle – Sie sind alle Teil von Dir. Du bist jenseits von all dem, Du bist soviel mehr. – Bleibe mit Aufmerksamkeit im Gewahrsein Deines Reichtums und Deiner Ganzheit. – Du bist all das und noch so viel mehr. – Und immer wenn ein Gedanke kommt, warte auf den Raum zwischen diesen Gedanken und dem nächsten. Dort hast Du ein Gewahrsein Deines wahren Selbst. – Du bist so viel mehr und ganz. Zum Ende der Mediation bedanke Dich bei Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast. Nimm alle Deine Erfahrungen, Gedanken und Gefühle mit Dir mit und gib´ Dir Zeit, sie in Dir zu verankern, zu verarbeiten.
Sei gut zu Dir.
Herzlichst
Ihre Claudia Mächtle